Alessandro Fatigati - Trainer der Herren 2: "Wenn ich könnte, würde ich heute noch mitspielen"
Drei Jahre lang hat Jürgen Kibler die 2. Mannschaft beim TSV Eschach betreut. In der zweiten Saison gelang ihm der Aufstieg in die Kreisliga A (Spieljahr 2018/19) – ein Novum für eine zweite Mannschaft in Eschach. In der darauffolgenden Saison musste das TSV-Team allerdings oft Lehrgeld in der höheren Spielklasse bezahlen. Bis zum Saisonabbruch im März 2020 gelang nur ein einziger Sieg. Da es coronabedingt keine Absteiger in der Saison 2019/20 gab, darf Eschach 2 auch in der kürzlich angelaufenen Saison in der Kreisliga A auflaufen. Jürgen Kibler hatte unabhängig vom Saisonverlauf und der Platzierung bereits frühzeitig angekündigt, dass es seine letzte Saison als Trainer sein werde und so steht mit Alessandro Fatigati seit Juli ein neuer Mann an der Seitenlinie, den wir heute im Interview der Woche vorstellen.
Zu Beginn hat es uns verraten, dass er 38 Jahre alt ist, mit Familie und 2 kleinen Kindern in Waldburg wohnt und als Teamleiter bei AKO Agrartechnik in Amtzell arbeitet.
Redaktion: Alessandro, wie sind der TSV Eschach und du ins Gespräch gekommen?
Alessandro: Ich kenne Christoph Halder weitläufig. Er hat die Info, dass ich einen neuen Verein suche, dann an Michael Fäßler weitergeleitet, bis es letztlich zum Gespräch zwischen Abteilungsleiter Rico Böning und mir kam. Das war so gegen Ende Mai/ Anfang Juni diesen Jahres. Ich war noch mit zwei weiteren Vereinen im Gespräch und habe mich letztlich für den TSV Eschach entschieden.
Red.: Jetzt arbeitest du zirka 2 ½ Monate mit dem Team. Wie sind deine bisherigen Eindrücke?
Alessandro: Tatsächlich bin ich positiv überrascht, wie viele Spieler hier bei Team 2 ins Training kommen. Ich kann oft mit 15 Spielern und mehr trainieren und alle ziehen richtig gut mit. Auch werde ich von den Funktionären (Rico, Armin, Michael) sehr unterstützt und auch die Zusammenarbeit zwischen uns Trainern in Team 1 und Team 2 klappt sehr gut. Philipp Meißner und ich reden viel mit einander und besprechen unter anderem, welcher Spieler aus Team 1 für einen Einsatz in Team 2 in Frage kommt und umgekehrt. Auch die Spielergebnisse in der Vorbereitung waren gut. Bis auf eine Niederlage hatten wir alle Spiele gewonnen. Na gut - ich habe bewusst auch schwächere Gegner ausgewählt, damit das Team nach der Niederlagenserie in der Vorsaison wieder Selbstvertrauen tanken kann.
Red.: In den drei ersten Spielen der Pflichtspielrunde lief es dann aber nicht so gut.
Alessandro: Das stimmt. Wir haben dreimal verloren. Das 1. Spiel in Ankenreute (1:9) war gelinde gesagt zum vergessen. Die Spiele in Reute und Aulendorf waren von uns läuferisch und kämpferisch sehr stark. Gegen Reute war es eine ausgeglichene Partie, die wir hinten raus mit 2:5 verloren haben. Aulendorf war dann einfach zu stark für uns (0:4). Ein Andreas Krenzler ist von Niveau her einfach kein A-Liga Spieler und der war der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der SGA. Trotz der Niederlage behaupte ich, es war insgesamt unser bestes Spiel seit ich in Eschach bin.
Red.: Kann Team 2 also in der Liga mithalten?
Alessandro: Ich denke schon, dass wir A-Liga tauglich sind. Wir brauchen jetzt einfach ein positives Ergebnis. Unser Tempo ist gut, wir sind in den vergangenen Spielen viel gelobt worden. Benedikt Böning konnte bisher leider nur das Spiel in Reute mitmachen. Mit Dennis Larosh soll noch ein guter Flügelspieler vom SV Oberzell 2 zu uns stoßen. Wir brauchen uns mit den Spitzenteams auch gar nicht zu messen. Gegen gleichwertige Gegner müssen wir eben 100% präsent sein, dann werden wir sicher auch Spiele gewinnen.
Red.: Hast Du denn selbst auch Fußball gespielt?
Alessandro: Ja, von der Jugend an beim SV Amzell und ein Jahr in der A-Jugend beim FC Wangen. In meiner aktiven Zeit hat mich mein Weg für ein Jahr zum SV Neuravenburg und für 3 Jahre zum FV Waldburg (damals Bezirksliga) geführt. Aber die meiste Zeit habe ich tatsächlich für den SV Amtzell gespielt.
Red.: Was waren deine bisherigen Trainerstationen?
Alessandro: Als aktiver Spieler hatte ich parallel für 1 ½ Jahre die B-Jugend in Amtzell trainiert. Meine aktive Trainerkarriere begann als Trainer von Amtzell 2 (für 1 Jahr). Dort habe ich ab und an sogar noch selbst mitgespielt. Aber mein rechtes Knie hat einen Knorpeldefekt und ich muss die Belastung sehr dosieren. Wenn ich könnte, würde ich heute noch mitspielen, aber das geht nur noch ab und zu in der AH in Amtzell. Als Trainer bin ich dann nach Achberg gekommen, als ein guter Freund von mir, Michael Riechel, Chef-Trainer dort wurde und ich als sein Co-Trainer und Hauptverantwortlicher von Team 2 mit dorthin bin. Nach 1 ½ Jahren war aber Schluss, weil die 1. Mannschaft von Achberg im Abstiegskampf (Bezirksliga) steckte und Michael die Mannschaft nicht mehr erreichte. Wir haben dann gemeinsam beschlossen, den Verein zu verlassen.
Red.: Was wünscht du dir für den TSV Eschach?
Alessandro: Natürlich den Nichtabstieg für die Herren 1 und die Herren 2. Bei letzteren ist das ja auch meine Aufgabe. Und ich will die Spieler fußballerisch weiterbringen.