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10.09.2019

Elkaz „Bego“ Alaibegovic – Trainer des Frauenteams

Red.: Es ist, glaube ich, noch gar nicht so lange her, dass du für das Eschacher Frauenteam als Trainer verantwortlich warst. Wann war das genau und was hat dich bewogen, jetzt wieder als Trainer anzufangen?

Bego: Der damalige Frauen-Trainer viel kurzfristig zur Winterpause 2012/13 aus, und ich wurde von der Spielführerin angefragt, ob ich kurzfristig als Betreuer einspringen kann. Da ich dem Fußball allgemein sehr verbunden bin, hab ich das Amt dann sozusagen „kommissarisch“ übernommen.  In dieser Zeit habe ich den Frauenfußball schätzen und lieben gelernt.

Mit welcher Begeisterung, Einsatz und Ernsthaftigkeit sie ihr Hobby ausführen hat mich sehr beeindruckt. Ich bin der festen Überzeugung das Mädchen/Frauenfußball für jeden Verein eine Bereicherung darstellt. Deswegen habe ich mich auch jetzt wieder dazu bereit erklärt das Team so gut es mir möglich ist zu unterstützen, damit ein Spielbetrieb auf alle Fälle gewährleistet ist.

Red.: Im letzten Sportboten war zu lesen, dass der Name "SGM Eschach/Brochenzell" neu ist. Wie ist es dazu gekommen, wie groß ist euer Kader und wie viele Spielerinnen kommen in etwa aus den beiden Vereinen Eschach u. Brochenzell?

Bego: Vor drei Jahren gab es bei der Frauenmannschaft Eschach einen personellen Engpass. Es waren nicht mehr genügend Spielerinnen vorhanden, um eine eigene Mannschaft zu melden. Um den Frauen trotzdem die Möglichkeit zu geben Fußball zu spielen, ohne den Verein wechseln zu müssen, konnten wir unsere Spielerinnen durch eine Sonderregelung und dank der Verantwortlichen der anderen beteiligten Vereine bei der SGM M/B/K unterbringen. Da laut Statuten eine Spielgemeinschaft (SGM) dauerhaft aus maximal drei Vereinen bestehen darf, war nun eine Umstrukturierung erforderlich. Die meisten Spielerinnen der SGM kommen aus Eschach und Brochenzell. So war es naheliegend, dass es eine Art „Neugründung“ unter diesem  Namen gibt.

Wir haben einen festen Kader von 22 Spielerinnen (ohne A-Mädchen). Wobei sich die Anzahl der Spielerinnen aus Eschach und Brochenzell in etwa die Waage hält. Zu erwähnen gilt hier, dass dabei intern unter den Spielerinnen keinerlei Unterschiede gemacht werden, wer bei welchem Verein gemeldet ist. Auch die Zusammenarbeit der Vereins-Verantwortlichen, Rico Böning für Eschach und Rudi Rädler in Brochenzell ist vorbildlich. Wir werden hier von beiden Seiten super unterstützt.

Red.: Gegenüber der  Vorsaison stehen aus verschiedenen Gründen (Wohnortwechsel, Vereinswechsel, Karriereende etc.) Spielerinnen nicht mehr zur Verfügung. Wie lief die Vorbereitung mit dem aktuellen Kader und wie waren die Ergebnisse der bisherigen Spiele?

Bego: Der „Aderlass“ war recht groß. Insgesamt 8 Spielerinnen haben die SGM aus verschieden Gründen verlassen. Unsere Vorbereitung fiel – wie jedes Jahr - in die Urlaubszeit. Trotzdem war die Trainingsbeteiligung sehr gut und auch die Ergebnisse mit einem Unentschieden und einer Niederlage, einhergehend mit der Systemumstellung, waren recht zufriedenstellend.

Red.:  Seit mehreren Jahren ist  Thomas Kreuzer als Trainer der Eschacher Frauen aktiv. Du hast ihn ja nicht abgelöst, sondern ihr wolltet als Trainerteam in die neue Runde gehen. Leider ist Thomas gesundheitlich angeschlagen und kann sein Traineramt z. Zt. nicht ausüben. Kannst du etwas sagen, wann wieder mit ihm zu rechnen ist?

Bego: Bam, wie Thomas genannt wird, ist sozusagen der Fels in der Brandung. Seit vielen Jahren und in unterschiedlichen Mannschaftskonstellationen betreut er das Team. Dies macht er aus Überzeugung und uneigennützig. Auch in „schwierigen“ Zeiten. Mir war sehr schnell klar, dass wir uns sehr gut verstehen, da wir beide ähnlich ticken. Wir alle hoffen und wünschen uns, dass Bam sehr schnell wieder bei uns ist. Dabei ist seine Gesundheit und Genesung aber das Wichtigste.

Red.: Hast Du eine bestimmte Spielphilosophie? Was gibst du dem Team mit auf den Weg ins Spiel?

Wir wollen „modernen“ Fußball spielen, das bedeutet ballorientiert. Oft wird das auch als „Vierer-Kette“ bezeichnet. Was dem Ganzen aber nicht gerecht wird. Wir haben im aktuellen Kader einen Altersschnitt von 23 Jahren. Dazu kommt, dass in unserer Jugend bei den B- und A-Mädels durch die Trainer seit Jahren hervorragende Arbeit geleistet wird. Das bedeutet, dass über längere Zeit für super „Nachwuchs“ bei den Aktiven gesorgt ist. Schon jetzt gibt es wöchentlich ein gemeinsames Training mit den A-Mädchen. So werden diese behutsam bei den Frauen integriert.

Red.: Worauf legst du besonderen Wert im Umgang mit der Mannschaft?

Bego: Natürlich steht das Fußballerische im Vordergrund. Wir wollen aber auch „Werte“ vermitteln. Dinge wie Respekt und Demut. Im Team selber und auch nach außen. Eine Mannschaft funktioniert nur als Einheit. Keine noch so gute Einzelspielerin gewinnt ein Spiel alleine. Und alle im Team sind wichtig und ein Teil davon.

Red.: Am So. 15.09. startet ihr in die Punkterunde. Welches Ziel habt ihr euch für die Saison in der Bezirksliga gesteckt?

Bego: Nach dem „unglücklichen“ Abstieg letzte Saison aus der Regionenliga (in der Relegation) müssen wir in der Bezirksliga erst einmal „ankommen“. Unser Ziel ist intern ganz klar definiert und lautet  schlichtweg Klassenerhalt.

Red.: Wenn man eure Heimspiele ansehen will, auf welchen Sportplatz muss man dann gehen, nach Brochenzell oder nach Eschach?

Bego: Da wir ja eine SGM aus Eschach und Brochenzell sind, haben wir eine klare und einfache Regelung. Alle Heimspiele der Hinrunde finden in Brochenzell statt, alle Heimspiele der Rückrunde in Eschach. Anstoß ist in der Regel immer sonntags um 10.30 Uhr. Wir freuen uns natürlich über jeden Zuschauer. Und wer dann sieht, mit wieviel Herzblut dort Fußball gespielt wird, kann und darf uns  gerne als Fan und/oder Sponsor unterstützen.

 

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