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17.10.2021

Interview mit Jugendleiter Thomas Burkhart: "Das Rad, das wir hier mit wenig Manpower drehen, ist schon gewaltig."

Thomas „Mäs“ Burkhart, der aktuelle Jugendleiter im TSV Eschach, ist mit dem Verein verbunden wie nur wenige andere. Von der Jugend an spielte er im TSV Fußball, in den 90er Jahre sogar in der Bezirksliga. Parallel trainierte er immer wieder Jugendteams, organisierte Skiausfahrten und Hüttenaufenthalte der Aktiven. Später begleitete er seinen Sohn Jonas als Trainier von den Bambinis bis zur D-Jugend. Dann nahm er sich eine Auszeit vom Ehrenamt, die nur von kurzer Dauer war. Im Herbst 2018 wurde er zum Jugendleiter gewählt und begleitet dieses Amt seither mit viel Herzblut.

Redaktion: Thomas, du bist nun schon seit drei Jahren Jugendleiter in Eschach. In dieser Zeit hast du sicherlich schon einiges erlebt.  Hättest du dir die Aufgabe bei Amtsantritt im September 2018 so vorgestellt?

Thomas: Ich war nicht überrascht was auf mich zukommt. Da ich schon einige Jahre als Jugendtrainer im Verein tätig war, hatte ich schon eine Vorstellung von den Aufgaben. Was ich aber unterschätzt habe ist doch der Zeitaufwand am PC, da der ganze Spielbetrieb nur noch online über das dfbnet bewältigt wird. Darin musste ich mich erst einmal zu Recht finden und die Abläufe erlernen. Dies setzt leider auch voraus, dass man als Jugendleiter oft online sein sollte. Gerade in Corona-Zeiten, wo es ständig Neuerungen im Spielbetrieb gab, war das ein hoher Aufwand.

Red.: Was waren in den vergangenen drei Jahren die größten Herausforderungen für dich?

Thomas: Die erste Herausforderung war, nach gerade mal vier Wochen im Amt einen neuen B-Jugend-Trainer zu finden, nachdem der damalige Trainer kurz nach Amtsantritt das Handtuch warf. Da sich während einer laufenden Saison so auf die Schnelle kein Trainer finden ließ, war ich froh, dass mit Roman Ruess für die Hinrunde und mit Pirmin Böhler für die Rückrunde zwei erfahrene Coaches eingesprungen sind. Ansonsten hätte ich die Mannschaft abmelden müssen. Die größte Herausforderung ist aber in jedem Jahr, genügend Trainer für alle Jugendteams zu finden. Letztlich hat mich diese Aufgabe in den vergangenen drei Jahren schon einige Nerven gekostet, so wie z. B. letztes Jahr, wo wir erst kurz vor knapp die Trainerposten für die A- und B-Junioren unserer SGM Eschach-Weißenau besetzen konnten.

Red.: Was steht aktuell an wichtigen Themen und Aufgaben an?

Thomas: Aktuell steht natürlich immer noch die Corona Pandemie mit all ihren Hygienemaßnahmen und Vorschriften im Vordergrund. Derzeit ganz wichtig ist, dass wir unseren Spiel- und Trainingsbetrieb aufrecht erhalten können. Während des Lockdowns hofften wir natürlich auf die Vereinstreue unserer Spieler und Jugendtrainer, die uns Gott sei Dank die Stange gehalten haben.
Mit dem SV Weißenau haben wir seit mehreren Jahren eine Spielgemeinschaft von der A- bis zur D-Jugend. Da möchte ich noch einen großen Dank an meinen Jugendleiterkollegen Helmut Zwerger vom SV Weissenau aussprechen, der mit großem Engagement die SGM unterstützt und ein zuverlässiger Partner ist. Er ist in vielen Dingen recht unkompliziert; man kann mit ihm einfach gut zusammenarbeiten.

Red.: Wie hoch ist der zeitliche Aufwand in der Jugendleitung und wer unterstützt dich im TSV Eschach dabei?

Thomas: Bei mir sind es sicherlich 6 bis 8 Stunden wöchentlich über das Jahr. Ich bin sehr froh, dass mich mein Stellvertreter Manfred Beck im Bereich der unteren Jugenden unterstützt (Red.: Bambini/F-Jugend/ E-Jugend) und mein Vorvorgänger Marcus Hübsch sich sehr stark einbringt bei den Hallenturnieren und Jugendspieltagen der Kleinen (Bambinis/ F-Jugend) sowie auch bei kleineren Tätigkeiten im dfbnet. Sein Wissensschatz über die langjährige Tätigkeit als Funktionär in der Fußballabteilung kommt mir da oft zugute.

Red.: Was meinst Du, läuft im TSV Eschach schon ganz gut und was könnte noch verbessert werden?

Thomas: Von der Struktur her gleicht der Verein noch eher einem Dorfverein, in dem man schon noch das Gefühl von Kameradschaft hat. Von dem her kann man doch sehr stolz sein, dass wir mit den beiden Herrenteams in der Landesliga bzw. der Kreisliga A spielen dürfen. Das Rad, dass wir hier mit sehr wenig Manpower drehen ist schon gewaltig. Das wiederum birgt aber auch die Gefahr, dass man oft an seine Grenzen kommt. Von dem her wäre mehr Unterstützung in der Abteilung schon auch wünschenswert. In der Zukunft sollte sich die Abteilung Fußball breiter aufstellen. Verbessert werden könnte mit Sicherheit das Sportgelände. Wir haben vor ein paar Jahren zwar eine Beregnungsanlage und erst letztes Jahr ein neues Flutlicht mit LED-Strahlern auf den Hauptplatz bekommen, der Rasen selbst hat aber eine dürftige Drainage und wird bei Regen viel zu schnell weich und schlecht bespielbar. Entsprechend ramponiert sieht er oft aus. Jeder Kreisligist hat einen besseren Platz als wir. Der Platz ist für einen Landesligisten wahrlich kein Aushängeschild. Auf Dauer wäre natürlich ein Kunstrasenplatz und zwei weiteren Kabinen für die Fußballabteilung wünschenswert.

Red.: Nach 3 Jahren ist eine Wahlperiode schon längst vorbei. Ohne Corona gibt es im TSV Eschach alle 2 Jahre Neuwahlen, die im vergangenen Jahr aber ausgefallen sind. Wirst du dich für eine weitere Amtszeit als Jugendleiter zur Verfügung stellen?

Thomas: Wenn im Sept./Okt. 2022 die nächsten Wahlen anstehen, möchte ich mich nicht mehr aufstellen lassen. Bis dahin habe ich 2 Wahlperioden hinter mir und ich denke, dass dann etwas Jüngere die Jugendabteilung übernehmen sollten. Darum können wir uns in nächster Zeit schon damit befassen, einen Nachfolger für das sehr wichtige Amt des Jugendleiters zu finden, den ich zu Anfangszeiten natürlich gerne unterstützen werde.

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